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Hersteller im Fokus – Geschichte und Produkte von Adobe

by Daniel Rottländer
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Adobe im Blickpunkt: Die Historie und das Produktuniversum

Adobe im Blickpunkt: Die Historie und das Produktuniversum

Adobe ist ein US-amerikanisches Softwareunternehmen, das seit Jahrzehnten mit innovativen Lösungen im Grafik- und Publishing-Bereich überzeugt. Sie kennen Adobe vielleicht durch Programme wie Photoshop, Acrobat oder Illustrator. Doch hinter diesen Produkten steckt eine spannende Firmengeschichte, die 1982 in Kalifornien begann. Zwei visionäre Gründer legten den Grundstein für eine Revolution, die den Umgang mit Computern und Kreativprojekten grundlegend veränderte. Dieser Blogbeitrag stellt Ihnen nicht nur die wichtigsten Meilensteine im Werdegang von Adobe vor, sondern beleuchtet auch einige bekannte Anwendungen und zeigt auf, warum Adobe-Software in vielen Branchen zum Standard geworden ist.

Von der Gründung zur ersten Revolution

Adobe entstand im Dezember 1982 aus der gemeinsamen Idee von John Warnock und Charles Geschke. Beide hatten zuvor im Xerox Palo Alto Research Center an neuen Technologien geforscht, stießen dort jedoch auf Desinteresse gegenüber ihrer Seitenbeschreibungssprache. Kurzerhand gründeten sie Adobe und brachten eine eigene Variante ihres Projekts unter dem Namen PostScript auf den Markt.

Zu dieser Zeit waren Computer nicht auf Grafik und Publishing ausgerichtet, sondern galten eher als technische Werkzeuge. Layouts wurden noch von Hand gemacht: mit Linealen, Klebebuchstaben und Skalpell. PostScript änderte das grundlegend, weil damit erstmals eine exakte und reproduzierbare Beschreibung von Texten, Grafiken und Bildern in einem universellen Code möglich wurde. Ganz gleich, ob Sie damals ein Magazin gestalten oder Grafiken ausdrucken wollten: PostScript gab den Takt vor. Der weltweite Erfolg war für Adobe ein Sprungbrett, das nur wenige Jahre nach der Gründung zum Börsengang am 20. August 1986 führte – damals noch zu einem split-bereinigten Kurs von 17 US-Cent.

Die Evolution von PostScript zu PDF

PostScript erleichterte das Leben von Kreativen, Druckereien und Verlagen. Doch der eigentliche Durchbruch kam erst, als Adobe auf Basis dieser Technologie das PDF-Format (Portable Document Format) entwickelte. Die Idee war, Dokumente geräteunabhängig darzustellen, damit sie auf jedem Computer oder Drucker identisch aussehen. Dafür wurde 1993 mit Acrobat ein passendes Anzeigewerkzeug präsentiert, das später zum weltweiten Standard reifen sollte. Entscheidend war die Entscheidung von Adobe, den Acrobat Reader kostenlos bereitzustellen und dadurch die Verbreitung von PDF anzukurbeln. Dieser Schritt machte PDF für private und berufliche Nutzer interessant. Durch die wachsende Popularität des Internets fanden PDF-Dokumente schnell Einsatz in Unternehmen, Hochschulen und Behörden.

Adobe entwickelte seine Software kontinuierlich weiter, um professionellen Einsatz zu ermöglichen. Heute ist PDF aus dem Geschäftsalltag nicht mehr wegzudenken und stellt eine der wichtigsten Errungenschaften der Unternehmensgeschichte dar.

Kreativwerkzeuge als Motor des Erfolgs

Parallel zur Entwicklung von PostScript und PDF investierte Adobe frühzeitig in Grafikprogramme, die den Markt revolutionieren sollten. 1987 erschien Adobe Illustrator, das erste große Vektortool. Plötzlich konnten Sie präzise Kurven, Formen und Schriften digital gestalten, statt mühsam mit Schere und Klebefolie zu arbeiten. Illustrator machte viele Aspekte des Grafikdesigns zugänglicher und schneller. Später folgte Photoshop, eine Software, die bei der Fotobearbeitung Maßstäbe setzte und zum Standard für Bildbearbeitung wurde.

Über die Jahre erweiterte Adobe sein Portfolio, etwa durch den Zukauf von Aldus (PageMaker) oder Macromedia (Flash, Dreamweaver). Auch Programme wie Premiere Pro für den Videoschnitt sowie InDesign, das sich zur wichtigen Layout-Software entwickelte, gehörten zu den Meilensteinen. Mit diesen Produkten deckte Adobe zunehmend den gesamten Kreativprozess ab: von der ersten Skizze über die Bild- und Videobearbeitung bis hin zum finalen Druck oder digitalen Publizieren.

Vom Desktop zur Creative Cloud

Adobe ruhte sich nie auf seinen Lorbeeren aus. Als sich die IT-Welt immer stärker Richtung Online-Services bewegte, war es nur konsequent, die bekannten Anwendungen in ein Abonnementmodell zu überführen. 2011 stellte Adobe die Creative Cloud vor, die fortan den Vertrieb klassischer Lizenzpakete schrittweise ablöste. Für viele Nutzer war das eine Umstellung, weil die Creative Suite bisher einmalig gekauft und selten aktualisiert wurde. Mit der Cloud-Version setzte Adobe hingegen auf regelmäßige Updates, dynamische Weiterentwicklungen und zusätzliche Onlinedienste. Auch Kollaborationstools und Plattformen wie Behance wurden eingebunden, damit Kreative ihre Werke direkt mit anderen teilen oder Feedback einholen konnten. Trotz anfänglicher Skepsis vieler Nutzer etablierte sich dieses Modell schnell. Es sorgte für kürzere Innovationszyklen und ermöglichte, dass Sie immer mit aktuellen Funktionen arbeiten können, ohne auf neue Hauptversionen warten zu müssen.

Aktuelle Produkte und Ausblick

Heute zählt Adobe weltweit über 30.000 Mitarbeitende und erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund 19,41 Milliarden US-Dollar. Der Hauptsitz in San Jose, Kalifornien, ist das Herzstück eines globalen Netzwerks. Neben den bekannten Kreativlösungen gibt es spezialisierte Produkte wie Photoshop & Premiere Elements, die Einsteigern den Zugang zur professionellen Bild- und Videobearbeitung erleichtern. Auch der PDF-Bereich bleibt ein starkes Standbein, wofür Software wie Acrobat Standard DC oder Acrobat Pro DC verschiedene Zielgruppen bedienen.

Die Zukunftsstrategie von Adobe setzt weiter auf Cloud-Dienste und KI-gestützte Funktionen, um Prozesse zu automatisieren und Kreative bei repetitiven Aufgaben zu entlasten. Viele Anwender, die einmal mit Adobe-Programmen gestartet sind, schätzen vor allem die Flexibilität und die konstante Weiterentwicklung. So bleibt Adobe einer der maßgeblichen Hersteller im Bereich digitaler Medien und Dokumentenlösungen.

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