Produktvergleich

Access 2021 und Access 2024 im Vergleich

Access 2021 vs. Access 2024 – die Programmversionen im Vergleich

Microsoft Access bleibt für viele Unternehmen ein wichtiger Baustein, wenn es um schnelle, datengetriebene Anwendungen und Berichte geht. In diesem Beitrag vergleichen wir Access 2021 mit Access 2024, ordnen Stärken und Grenzen ein und helfen Ihnen bei der Entscheidung, welche Version besser zu Ihren Anforderungen passt. Der Fokus liegt dabei auf typischen Einsatzszenarien, der Integration in bestehende IT-Landschaften, der Performance, der Sicherheit, der Automatisierung und den Lifecycle-Aspekten.

Wichtig vorab zur Einordnung: Access 2024 ist Teil von Office Professional Plus 2024 (Windows). In der Standard-Edition ist Access nicht enthalten, und für macOS steht Access nicht zur Verfügung.

Wofür Sie Microsoft Access einsetzen können

Mit Microsoft Access erstellen Sie relationale Datenbanken, Formulare, Abfragen und Berichte, um Fachprozesse schnell zu digitalisieren. Typisch sind kleine bis mittelgroße Fachanwendungen: z. B. Inventar- und Geräteverwaltung, Veranstaltungs- oder Kursmanagement, Reisekosten- und Spesenfreigaben, CRM-Light für Vertriebsteams, Qualitäts- und Prüfprotokolle oder Helpdesk-Register. Access eignet sich, wenn Sie Prototypen oder produktive Lösungen ohne aufwendige Anwendungsentwicklung aufsetzen möchten, inklusive benutzerfreundlicher Masken, Validierungen und Rollenkonzepte. Sie binden lokale ACCDB-Dateien an oder verknüpfen externe Datenquellen wie SQL Server, ODBC-Datenbanken und Excel.

Über Abfragen modellieren Sie Logik, über Berichte erzeugen Sie druckreife Ausgaben. Dank VBA automatisieren Sie Abläufe, von Importen über Prüfregeln bis zur Dokumenterstellung. Access schließt die Lücke zwischen Excel-Listen und vollwertigen, teuren Individualanwendungen.

Benutzeroberfläche und Bedienkonzept

Sowohl Access 2021 als auch Access 2024 setzen auf die vertraute Ribbon-Oberfläche mit minimalen Modernisierungen. Für Sie bedeutet das: geringe Umgewöhnung, konsistente Shortcuts und ein erwartbares Interaktionsmuster bei Formularen, Abfragen und Berichten. Access 2024 verfeinert die Darstellung meist subtil: klarere Kontraste, rundere Ikonografie und punktuelle Verbesserungen bei Dialogen und Assistenten. Das Ziel bleibt identisch: Fachanwenderinnen und -anwender sollen ohne tiefes Entwicklerwissen produktiv Datenmodelle pflegen, Eingabemasken bauen und Logik hinterlegen.

In beiden Versionen profitieren Sie von Assistenten für Formulare, Berichte und Beziehungen, während Power-User weiterhin alles granular anpassen. Wenn Ihr Team bereits Office nutzt, integrieren sich beide Generationen nahtlos in bekannte Muster – von Zwischenablageverhalten bis zu Druck- und Exportdialogen. Für Schulungen ergibt sich dadurch ein kalkulierbarer Aufwand mit Fokus auf Best Practices statt auf UI-Neuerfindungen.

Datenquellen, Integration und Verbindungstreiber

Der Kernnutzen von Access liegt in der einfachen Anbindung an heterogene Datenwelten. Access 2021 beherrscht klassische ODBC-Quellen, SQL Server, Excel, SharePoint-Listen sowie verknüpfte Tabellen. Access 2024 führt dies fort und ergänzt vor allem den Access-Connector für Microsoft Dataverse/Power Platform: Damit lassen sich Access-Daten in Dataverse migrieren und als verknüpfte Tabellen weiter nutzen – ein sinnvoller Weg, um Access-Frontends mit cloudbasierten Workflows (Power Automate/Teams) zu kombinieren. Für Mehrbenutzerbetrieb bleibt ein zentrales SQL-Back-End bewährt; der Linked Table Manager bleibt Dreh- und Angelpunkt für Refresh, Relink und Massenänderungen der Verbindungszeichenfolgen.

In hybriden Umgebungen kombinieren Sie Access mit Power BI für Analysen/Reports (ODBC/Dateizugriff) und mit Power Automate vor allem über Dataverse oder Dateien/ODBC – Access 2024 macht diese Brücke explizit einfacher.

Performance und Stabilität in der Praxis

Im Alltag zählen Ladezeiten, Formularreaktion und Zuverlässigkeit bei verknüpften Tabellen. Access 2021 liefert dafür eine solide Basis, insbesondere mit sauber normalisierten Tabellen, Indizes und Server-Back-Ends. Access 2024 bringt an einer wichtigen Stelle spürbare Reserven: Die 32-Bit-Variante ist Large Address Aware (LAA), wodurch auf 64-Bit-Windows bis zu 4 GB Adressraum genutzt werden können – hilfreich für komplexe Anwendungen mit großen Formularprojekten, vielen Objekten oder speicherintensiven Abfragen. Zusätzlich wurden Ressourcenobergrenzen angehoben: maximal offene Tabellen von 2.048 auf 4.096 sowie parallele Verbindungen von 256 auf 512.

Unverändert gilt: Geschäftslogik möglichst nahe an die Datenquelle legen (Views/Stored Procedures), „chatty“ Roundtrips vermeiden und Pass-Through-Abfragen nutzen, wo möglich. Frontends reagieren besser mit Lazy-Loading, gefilterten Recordsources und Pagination.

Sicherheit, Compliance und Verwaltung

Sicherheit beginnt bei Architekturentscheidungen: Für Mehrbenutzerbetrieb empfiehlt sich ein Server-Back-End mit serverseitiger Authentifizierung und Rollen. Access 2021 und Access 2024 unterstützen Unternehmensrichtlinien wie signierte Makros, vertrauenswürdige Speicherorte und zentrale Updateverteilung (z. B. via Gruppenrichtlinien/Intune). In Access steht die Code-Signierung für VBA-Projekte/ACCDB/ACCDE zur Verfügung – zentral für restriktive Makro-Policies.

Ergänzend gelten Best Practices wie Dokumentation der Datenflüsse, ACCDE-Frontends gegen versehentliche Änderungen schützen und Backup/Restore auf Serverebene planen.

Automatisierung, Erweiterbarkeit und Reporting

Beide Versionen setzen weiterhin auf VBA als Automatisierungs- und Erweiterungssprache. Damit orchestrieren Sie Importe, Validierungen, komplexe Formularlogik und Schnittstellen zu Office-Apps wie Excel oder Outlook. In Access 2021 stehen Ihnen moderne Diagramme, gruppierte Berichte und bewährte Exportpfade (PDF, Excel) zur Verfügung.

Access 2024 stärkt die Cloud-Anbindung über Dataverse und eröffnet dadurch robustere Szenarien für Mobil-/Teams-Nutzung und prozessgetriebene Workflows (Power Automate). Wachsende Reporting-Ansprüche lassen sich weiterhin gut mit Power BI abbilden, während Access die Rolle des Dateneingabe- und Prüf-Frontends behält.

Bereitstellung, Zusammenarbeit und Team-Workflows

In kleineren Teams verteilt sich ein Access-Frontend oft als ACCDE-Datei per Fileshare oder Softwareverteilung; das Back-End liegt auf SQL Server oder Azure SQL. Access 2021 erfüllt diese Muster zuverlässig. Access 2024 ist auf aktuelle Windows-/Office-Builds ausgelegt, was Rollouts in heterogenen Flotten in der Regel erleichtert (z. B. Verfügbarkeit der WebView2-Runtime, wo Features darauf aufbauen). Empfehlenswert bleiben Versionierung der Frontends, automatisierte Updates (beim Start Kopie aus einem zentralen Freigabeordner) sowie klar getrennte Entwicklungs-, Test- und Produktionslinien.

Für Zusammenarbeit gilt: Check-in/Check-out auf Dateiebene bleibt begrenzt; setzen Sie daher auf klare Rollen, Namenskonventionen und ggf. ein Git-Repository für VBA-Module/SQL-Skripte (Export als Textartefakte). In verteilten Teams lohnt ein SQL-Back-End mit VPN oder Azure-Anbindung.

Hinweis: Access 2024 bietet ein modernes Edge/WebView2-Browsersteuerelement, mit dem sich Webinhalte direkt in Formulare einbetten lassen – praktisch für integrierte Hilfen, Portale oder spezialisierte Web-UIs.

Kompatibilität, Migration und Lifecycle

Beim Umstieg von Access 2021 auf Access 2024 achten Sie auf Referenzen (z. B. Office-Objektbibliotheken, ODBC-Treiber), signierte Makros und Add-ins. Testen Sie alle kritischen Formulare, Berichte, Abfragen und Automatisierungen in einer Staging-Umgebung mit repräsentativen Datenmengen. Für Sie bewährt sich ein „Side-by-Side“-Ansatz: Zuerst das Back-End migrieren oder aktualisieren, anschließend das Frontend anpassen und in Wellen ausrollen. Entwickeln Sie eine Rückfalloption (z. B. ältere ACCDE-Builds) und dokumentieren Sie Migrationsschritte.

In puncto Lifecycle verfolgen beide Versionen das Perpetual-Lizenzmodell. Access 2024 verschafft Ihnen naturgemäß eine längere verbleibende Unterstützungsspanne als Access 2021.

Was Access 2024 konkret zusätzlich bringt (Kurzüberblick)

  • Dataverse-Connector: Migration/Verknüpfung nach Microsoft Dataverse für Power-Platform-/Teams-Szenarien.
  • Edge/WebView2-Steuerelement: Modernes Webbrowser-Control für eingebettete Webinhalte in Formularen.
  • Large Address Aware (32-Bit): Bis zu 4 GB Adressraum unter 64-Bit-Windows – hilft bei großen/komplexen Frontends.
  • VBA-/Datenbank-Signierung: Unterstützung für strikte Makro-Policies und signierte ACCDB/ACCDE-Artefakte.
  • Erhöhte Ressourcenlimits: Maximal offene Tabellen: 4.096 (statt 2.048); maximale Verbindungen: 512 (statt 256).
Daniel Rottländer

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