Antivirus für Mac – kein System ist unfehlbar

Einige sind der festen Überzeugung, dass Macs nicht von Viren und Malware betroffen sein können. So sehr man an diesem Glauben vielleicht festhalten möchte, letztendlich ist er nicht wahr. Keine Software ist immun gegen Angriffe, und dazu gehört auch macOS. In einem jährlichen „State of Manual“-Bericht hat Malwarebytes herausgearbeitet, dass Mac-Bedrohungen stärker zunehmen als bei Microsoft Windows. Bereits im Jahr 2010 gab es durchschnittlich 11 Bedrohungen pro Mac-Endpunkt, was dem Doppelten des Durchschnitts bei Windows entsprach. Auch in den letzten Jahren konnten Sicherheitsexperten bei den Cyberattacken auf Macs einen stetigen Zuwachs beobachten. Dieses alarmierende Wachstum bei Mac sollte ein Weckruf für diejenigen sein, die glauben, dass Apple-Produkte bedingungslos sicher sind. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf die verschiedenen Aspekte etwas näher ein und geben wertvolle Hinweise, wie Sie Ihren Mac besser schützen können.

Warum nimmt die Anzahl von Cyberbedrohungen beim Mac zu?

Letztendlich ist es Cyberkriminellen egal, ob Sie macOS oder Windows verwenden. Die Beliebtheit und damit die Häufigkeit eines Betriebssystems ist für Hacker ausschlaggebend. Insbesondere in den 1990er- und 2000er-Jahren wurde hauptsächlich Microsoft Windows auf Heimcomputern installiert. Cyberkriminelle konzentrierten sich daher nahezu ausschließlich auf die Microsoft Betriebssysteme, da Sie mit einer einzigen Schadsoftware eine größere Anzahl von Rechnern infiltrieren konnten. Da macOS nicht so beliebt war, waren Macs für Cyberkriminelle schlichtweg uninteressant.

Die Zahl der Macs wächst jedoch. Laut Canalys, ein führendes globales Technologiemarkt-Analyseunternehmen, sind die Mac-Verkäufe ungefähr von 6,9 Millionen (3. Quartal 2020) auf 7,8 Millionen (drittes Quartal 2021) gestiegen. Das ist eine Verschiebung von 8,5 % im Jahr 2020 auf 9,4 % im Jahr 2021. Apple ergreift konsequent und umfassend alle erdenklichen Maßnahmen, um die Mac-User vor Bedrohungen zu schützen. Allerdings führt die wachsende Popularität zu einem Wettrüsten mit Cyberkriminellen, die immer effizientere Schadsoftware für Mac entwickeln.

Ist ein Antivirus für Mac sinnvoll?

Angesichts der Entwicklungen ist ein Antivirus für Mac mehr als sinnvoll. Antivirensoftware für Mac erkennt unbekannte Bedrohungen, Tracker von Drittanbietern, Phishing-E-Mails und mehr. Obwohl Apple sich sehr dem integrierten Sicherheitssystem für seine Produkte verschrieben hat, handelt es sich um kein spezialisiertes Sicherheitsunternehmen. Wer einen umfassenden Schutz erhalten möchte, sollte daher Produkte wie Kaspersky Internet Security 2022 oder Bitdefender Total Security 2022 in Betracht ziehen.

Die integrierten macOS-Sicherheits-Features im Überblick

Das Betriebssystem macOS hat von Haus aus einige Sicherheitsfunktionen, die einen wichtigen Basisschutz bieten. Der integrierte Anti-Malware-Schutz von Mac OS X ist als „XProtect“ bekannt und wurde 2009 mit Mac OS X 10.6 Snow Leopard hinzugefügt. XProtect scannt heruntergeladene Dateien auf Anzeichen von Malware. Wenn das Tool etwas Verdächtiges entdeckt, warnt es den Benutzer und verhindert auf diesem Wege die Ausführung von Schadsoftware. Allerdings gibt es Dateien, die die Fähigkeiten von X-Protect übertreffen. Hierzu gehören Java-Applets und Torrent-Dateien.

Alle Macs sind mit einer Firewall ausgestattet, die den Datenverkehr im Netzwerk filtert und einen verdächtigen oder unbefugten Zugriff auf Daten blockiert. Sicherheitshalber sollte bei den Systemeinstellungen kontrolliert werden, ob der Firewall-Schutz auch eingeschaltet ist.

Wenn Sie jemals versucht haben, eine macOS-Anwendung zu öffnen, die außerhalb des App Store heruntergeladen wurde, sind Sie auf Apples Gatekeeper gestoßen. Das strenge Sicherheitstool fungiert als Türsteher Ihres Macs, warnt Sie, wenn Software zwielichtig aussieht, und verweigert den Zugriff auf Apps, die wahrscheinlich Probleme verursachen.

FileVault ist ein Verschlüsselungstool auf dem Mac, das XTS-AES-128-Verschlüsselung mit einem 256-Bit-Schlüssel verwendet, um Dateien vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Die einzige Möglichkeit für jemanden, die Dateien abzurufen, ist die Verwendung des Firmware-Passworts.

Find My Mac ist ein Tracking-Tool für verlorene Geräte. Sie können das Gerät lokalisieren und seinen Inhalt sperren.

Diese Gründe sprechen für separate Sicherheitssoftware

Durchaus sind die integrierten Sicherheits-Features beeindruckend, doch sprechen einige Gründe für den ergänzenden Einsatz von Drittsoftware. Grundsätzlich werden Sicherheits-Updates bei Apple nicht so regelmäßig wie bei Windows veröffentlicht. Hierdurch können kleine Zeitfenster entstehen, die Cyberkriminelle zu nutzen wissen. Sicherheitslösungen wie G Data Internet Security 2022 und McAfee Total Protection 2022 bauen auf umfangreichen Virendatenbanken und leistungsstarken Erkennungsalgorithmen auf, die die neusten Schadprogramme zuverlässig und zeitnah identifizieren können. Sicherheitsprogramme schließen Sicherheitslücken durch proaktive Abwehr.

Die integrierte Malware-Erkennung ist durchaus effizient, aber mit einer zunehmenden Anzahl von Bedrohungen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass neue Malware auf Ihr System gelangt, bevor Apple seine Datenbanken aktualisiert. Diese werden als Zero-Day-Bedrohungen bezeichnet und sind Grund genug, über die Installation von Sicherheitssoftware nachzudenken.

Macs verfügen über eine integrierte Unterstützung für die Verbindung mit dem Netzwerk eines privaten Unternehmens oder einer Schule. Sie bieten jedoch kein „echtes“ VPN, das Ihren gesamten Datenverkehr schützt, die Übermittlung verschlüsselt und Ihre IP-Adresse verschleiert. Unter anderem bei Kaspersky Total Security ist intelligentes und schnelles VPN inklusive.

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