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DNS-Resolver – was sich dahinter verbirgt
Im Zentrum des Internets, wo verborgene Mechanismen für ein reibungsloses und effizientes Online-Erlebnis sorgen, spielen DNS-Resolver eine Schlüsselrolle. Diese grundlegenden Elemente des Domain Name Systems (DNS) dienen nicht nur als technische Werkzeuge; sie fungieren als das fragende Pendant zu den antwortenden DNS-Nameservern.
In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Funktion der DNS-Resolver, um zu ergründen, wie sie als Bindeglied zwischen Nutzern bzw. Anwendungen und den Nameservern agieren.
Was sind DNS-Resolver?
Ein DNS-Resolver ist ein Dienst, der auf Anfrage zu einem Domänennamen die entsprechende IP-Adresse herausfindet. Dieser Prozess, bei dem die Domäne in eine IP-Adresse übersetzt wird, ist als „Auflösen“ bekannt, was den Namen „Resolver“ begründet, wie im Internet-Spezifikationsdokument RFC 1034 festgelegt:
Resolver sind Programme, die auf Client-Anfragen reagieren und Informationen von Nameservern abrufen. Resolver benötigen mindestens Zugang zu einem Nameserver und nutzen dessen Daten entweder, um die Anfrage direkt zu beantworten oder sie an weitere Nameserver weiterzuleiten.
DNS-Resolver sind das Pendant zu Nameservern, die die eigentlichen DNS-Daten speichern. Da Nameserver auch als DNS-Server bekannt sind, wird der Begriff „DNS-Client“ manchmal synonym für DNS-Resolver verwendet, obwohl viele DNS-Resolver tatsächlich Server sind, was zu einer Doppeldeutigkeit des Begriffs DNS-Server führt.
DNS-Resolver gibt es in verschiedenen Formen. Ein DNS-Resolver muss nicht zwangsläufig eine einzelne Komponente oder eine spezifische Technologie sein. Aus Nutzersicht ist ein DNS-Resolver jedes System, das dazu dient, zu einem Domänennamen die passende IP-Adresse zu finden, unabhängig davon, wie der Resolver diese Information beschafft.
Auf der Basisebene finden sich sogenannte „Stub-Resolver“. Dies sind in der Regel Software-Bibliotheken oder Dienste, die auf dem lokalen System laufen. Stub-Resolver kommunizieren üblicherweise mit entfernten DNS-Resolvern, die die eigentliche Namensauflösung durchführen.
Funktion – das sind die Aufgaben von DNS-Resolvern
Das Domain Name System (DNS) ist ein weltweit verbreitetes hierarchisches System zur Verwaltung von Daten über Internet-Domains. Eine Domain stellt dabei einen benutzerfreundlichen Namen dar, der leicht zu merken und manuell einzugeben ist. Eine der Hauptfunktionen des DNS ist die Namensauflösung, d.h. die Zuordnung von Domainnamen zu IP-Adressen, wodurch DNS-Resolver zu einer zentralen Säule der technischen Infrastruktur des Internets werden.
Ohne dass es vielen Nutzern bewusst ist, beginnen viele alltägliche Vorgänge mit der Auflösung eines Domainnamens in eine IP-Adresse. Der Zugriff auf Webseiten, das Abrufen von E-Mails oder das Einloggen in Benutzerkonten über Apps – all diese Aktionen beginnen mit der Namensauflösung, gefolgt von der eigentlichen Datenübertragung.
Für die Kommunikation wird die IP-Adresse des Servers benötigt, die in der Regel nicht bekannt ist, sondern nur der Domainname. Hier kommen DNS-Resolver ins Spiel, die die Namensauflösung für uns übernehmen.
Kein DNS-Resolver vorhanden – das sind die möglichen Konsequenzen
Theoretisch könnte man zwar auf DNS-Resolver verzichten und direkt IP-Adressen verwenden, aber das ist heutzutage eher eine theoretische Überlegung als eine praktikable Lösung. Ohne Namensauflösung treten erhebliche Einschränkungen auf.
Das HTTPS-Protokoll, das für sichere Internetkommunikation steht, ist an Domänennamen gebunden. Der Versuch, eine Website ausschließlich über ihre IP-Adresse aufzurufen, ermöglicht keine verschlüsselte Verbindung. Darüber hinaus ist die Verwendung eines Domänennamens entscheidend, um mehrere Websites auf einem einzigen Server zu betreiben und gezielt aufzurufen.
Die geografische Verteilung von Serverressourcen, ein weiterer moderner Ansatz, setzt ebenfalls den Einsatz eines DNS-Resolvers voraus. Dabei wird ein Domänenname mit verschiedenen IP-Adressen verknüpft, wie am Beispiel der Google-Homepage ersichtlich. Wäre Google nur über eine IP-Adresse zugänglich, würde der gesamte globale Datenverkehr auf dieser Adresse lasten, was zu einer raschen Überlastung des Systems führen könnte.
Urheberrecht – neues Urteil sieht DNS-Resolver als neutrale Vermittler
In ihrer Hauptfunktion können DNS-Resolver in Einzelfällen auch auf Webseiten verweisen, die Urheberrechte verletzen. Ein kürzlich ergangenes Urteil des Oberlandesgerichts Dresden bringt Klarheit in diese Angelegenheit.
DNS-Resolver werden nicht als Täter angesehen, wenn über eine Domain im Internet Urheberrechtsverletzungen begangen werden. Sie gelten als neutrale Vermittler und sind daher nach EU- und deutschem Recht von der Haftung befreit. Dies wurde bereits vom Oberlandesgericht (OLG) Köln festgestellt und nun auch vom OLG Dresden in einem Urteil am 06.12.2023 bestätigt (Aktenzeichen: 14 U 503/23), wobei vorherige Urteile aus Hamburg und Leipzig vollständig aufgehoben wurden.
Die Richter des OLG Dresden stellten klar, welche Rolle rekursive Resolver im Zusammenspiel mit anderen Dienstleistern für Nutzer im Internet spielen. DNS-Resolver übermitteln keine Inhalte und speichern diese auch nicht. Sie ermöglichen lediglich die Umwandlung von Domains in IP-Adressen.
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