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Wenn es um das Thema Softwareentwicklung geht, fällt in vielen Unternehmen immer häufiger der Begriff Low-Code-Entwicklung als Lösungsansatz. Mit Hilfe einer Low-Code-Plattform sollen bereits nach kurzer Zeit erste Ergebnisse sichtbar werden. Doch was ist eine Low-Code-Plattform genau? Und welche Nachteile sind mit dem Entwicklungsansatz verbunden?
In diesem Blogbeitrag gehen wir auf diese und viele weitere Fragen etwas detaillierter ein.
Low-Code-Plattformen, auch als Low-Code-Entwicklungsumgebungen bekannt, sind spezielle Software-Entwicklungswerkzeuge, die auf visuellen Designs und grafischen Modellierungstechniken basieren statt auf traditionellen textbasierten Programmiersprachen. Sie zielen darauf ab, die Zeit für die Entwicklung und Bereitstellung von Softwareanwendungen erheblich zu verkürzen. Zudem sollen diese Plattformen die Kosten für die Projektplanung, das Training der Mitarbeiter und die Entwicklung selbst reduzieren. Der Ausdruck „Low-Code“ wurde speziell für diese Art der Softwareentwicklung am 9. Juni 2014 von Forrester Research eingeführt.
In einer Low-Code-Entwicklungsumgebung, die einer herkömmlichen integrierten Entwicklungsumgebung wie Microsoft Visual Studio 2022 Professional ähnelt, wird normalerweise nicht individuell programmiert. Stattdessen greift man oft auf vordefinierte Softwaremodule zurück. Diese Module werden mithilfe intelligenter Metadaten so verbunden, dass sie das gewünschte Verhalten der Software erzeugen.
Die Anwendung setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen: Zum einen gibt es ein Datenmodell, das die Anwendungsdaten speichert, oft in einer relationalen Datenbank. Zum anderen können externe Daten über Ressourcen von Drittanbietern, wie zum Beispiel über REST-APIs, eingebunden werden. Weiterhin umfasst die Anwendung eine Anwendungslogik, die die Prozesse innerhalb der Applikation steuert.
Zusätzlich gibt es eine Benutzerschnittstelle, in der Regel ein grafisches Nutzerinterface (GUI). Diese dient der Interaktion mit dem Endnutzer im Front-End-Bereich. Die Oberflächen können plattformübergreifend entwickelt werden und sind sowohl für Webanwendungen als auch für Android, iOS und Windows geeignet.
Vier zentrale Merkmale zeichnen eine Low-Code-Plattform aus. Erstens die modellgetriebene Entwicklung. Low-Code-Plattformen ermöglichen es, Anwendungen intuitiver zu erstellen als herkömmliche Programmiermethoden. Dieser Ansatz basiert auf visuellen Modellen, um Datenmodelle, Geschäftslogik und Benutzeroberflächen zu definieren. Dadurch können sowohl Power-User als auch Entwickler komplexe Full-Stack-Web- und mobile Anwendungen visuell modellieren.
Zweitens die Wiederverwendbarkeit. Low-Code-Plattformen bieten sofort einsatzbereite Vorlagen, Widgets, Plug-Ins und Komponenten, die mehrfach verwendet werden können. Zusätzlich können Unternehmen in ihre Plattformen einen privaten App Store integrieren, um unternehmensspezifisches geistiges Eigentum zur Wiederverwendung an die Entwicklungsteams zu verteilen. In beiden Fällen wird das Erstellen von Apps zu einem Prozess des visuellen Zusammensetzens der benötigten Bausteine.
Drittens der Support über die reine Entwicklungsphase hinaus. Die meisten Low-Code-Plattformen sind darauf ausgelegt, den gesamten Lebenszyklus einer Anwendung zu unterstützen, von der Gestaltung über die Bereitstellung und Wartung bis hin zur möglichen Wiederaufnahme oder Fortsetzung von Projekten. Dies bietet einen Time-to-Market-Vorteil und ermöglicht eine nahtlose Verschiebung von Anwendungen entlang ihres Lebenszyklus, insbesondere in Bezug auf die Bereitstellung.
Viertens die cloud-basierte Bereitstellung. Einige Low-Code-Entwicklungsplattformen zeichnen sich durch ihre Flexibilität aus, indem sie es ermöglichen, Anwendungen sowohl in der bevorzugten Cloud-Umgebung als auch lokal (on-premises) zu implementieren.
Die Low-Code-Entwicklung bringt trotz ihrer Vorteile auch einige Nachteile mit sich. Erstens ist sie weniger anpassbar und skalierbar im Vergleich zu maßgeschneiderter Entwicklung. Obwohl Low-Code-Plattformen eine breite Palette von vorgefertigten Vorlagen bieten, können sie bei komplexeren Projekten einschränkend wirken und bieten nicht immer die erforderliche Skalierbarkeit, die ein Unternehmen beim Wachstum oder bei sich ändernden Anforderungen benötigen könnte.
Zweitens gibt es eingeschränkte Integrationsmöglichkeiten in andere Systeme. Bestehende Legacy-Plattformen oder -Systeme könnten eine komplexere Integrationslösung erforderlich machen, was mit Standard-Low-Code-Tools schwierig umzusetzen sein kann.
Drittens fehlt es an Flexibilität bei den Vorlagen. Das Arbeiten innerhalb der festgelegten Rahmenbedingungen einer Vorlage kann dazu führen, dass Mitarbeiter kreative Umwege finden oder die Erwartungen an die Funktionalität einer App anpassen müssen, um spezifische Bedürfnisse zu erfüllen.
Die benutzerdefinierte App-Entwicklung, die auf herkömmlicher Codierung basiert, setzt auf die Fähigkeiten professioneller Entwickler, um Software oder Anwendungen von Grund auf zu planen, entwickeln, codieren und implementieren. Jedes Feature oder Element in einer herkömmlich programmierten Website oder Anwendung wird durch individuell angefertigten Code realisiert, und Entwickler widmen sich der Erfüllung spezifischer und oft komplexer Anforderungen. Obwohl diese Art der Codierung in der Regel mehr Zeit erfordert als die Low-Code-Entwicklung, bieten die erweiterten Anpassungsmöglichkeiten Vorteile für bestimmte Projekte.
Zu den Vorteilen der benutzerdefinierten App-Entwicklung zählen unter anderem eine hohe Anpassbarkeit. Zudem ist diese Art der Entwicklung sehr skalierbar und flexibel, was es IT-Experten ermöglicht, bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen und auf die dynamischen Anforderungen des Unternehmens zu reagieren. Die erweiterte Funktionalität, die benutzerdefinierter Code ermöglicht, bietet ein breites Spektrum an Funktionen, die exakt an spezifische Bedürfnisse angepasst werden können. Darüber hinaus ist die Integration in andere Systeme ein wesentlicher Vorteil, da Entwickler die Anwendung so anpassen können, dass sie nahtlos mit anderen Legacy-Apps, -Systemen oder -Produkten zusammenarbeitet.
Microsoft Visual Studio 2022 Professional ist das bevorzugte Werkzeug vieler Softwareentwickler.
Die Low-Code-Entwicklung stellt keine Konkurrenz oder Ersatz für traditionelle Entwicklungsansätze dar, sondern fungiert vielmehr als wertvolle Ergänzung. Diese Methode ermöglicht es Unternehmen, ihre Programmierkapazitäten erheblich zu erweitern und gleichzeitig ihre IT-Abteilungen von zeitintensiven Routineaufgaben zu entlasten.
Mit Low-Code-Plattformen können Entwickler Anwendungen deutlich schneller erstellen, da sie auf vorgefertigte Bausteine und visuelle Entwicklungsumgebungen zurückgreifen können. Diese Werkzeuge reduzieren den Bedarf an umfangreicher manuelle Codierung und beschleunigen dadurch den gesamten Entwicklungsprozess.
Zusätzlich ermöglicht die Low-Code-Entwicklung eine bessere Zusammenarbeit zwischen technischen und nicht-technischen Mitarbeitern innerhalb eines Unternehmens. Da die visuelle Entwicklungsumgebung auch für Mitarbeiter ohne tiefgehende Programmierkenntnisse zugänglich ist, können sie aktiv am Entwicklungsprozess teilnehmen, ihre Anforderungen direkt einbringen und die Lösungen schneller und effektiver auf die Bedürfnisse des Unternehmens abstimmen.
Die Frage „Was ist eine Low-Code-Plattform?“ lässt sich also auch so beantworten: Eine sinnvolle Ergänzung zur klassischen Softwareentwicklung.
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