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Microsoft bringt Passkey-Sync für Edge auf alle Windows-Geräte

Microsoft Edge: Passkeys werden jetzt auf allen Windows-Geräten synchronisiert

Microsoft macht einen weiteren Schritt Richtung passwortlose Zukunft: Edge kann Passkeys nun auf allen Windows-Geräten speichern und automatisch abgleichen. Damit sollen Sie sich auf mehreren PCs oder Laptops bequem per biometrischer Erkennung oder PIN anmelden können – ohne jedes Mal ein Passwort zu tippen. Der Rollout startet auf Windows, weitere Plattformen sollen folgen.

Was sind Passkeys eigentlich?

Passkeys sind digitale Anmeldeschlüssel, die ein Passwort ersetzen. Statt sich eine komplizierte Zeichenfolge zu merken, bestätigen Sie nur noch: „Ich bin ich“ – zum Beispiel mit Windows Hello, Fingerabdruck oder einer Geräte-PIN. Im Hintergrund arbeitet ein Schlüsselpaar: Der öffentliche Teil liegt beim Dienst (etwa bei einer Website), der private Teil bleibt sicher auf Ihrem Gerät. Dieser private Schlüssel verlässt das Gerät nicht, deshalb kann er auch nicht so leicht abgegriffen oder in einem Datenleck gefunden werden. Passkeys basieren auf Standards der FIDO Alliance und gelten als deutlich widerstandsfähiger gegen Phishing, weil Angreifer keinen wiederverwendbaren Code mehr stehlen können.

Auch für weniger technikaffine Personen ist das attraktiv: Sie entsperren einfach Ihr Gerät – den Rest erledigt der Browser.

Was hat Microsoft jetzt geändert?

Bisher konnten Sie Passkeys in Edge anlegen, sie waren aber vor allem an ein Gerät gebunden. Microsoft schaltet nun die Synchronisierung frei: Ist Edge auf mehreren Windows-Geräten mit demselben Microsoft-Konto angemeldet und die Synchronisation aktiviert, werden Ihre Passkeys zwischen diesen Geräten übertragen. So können Sie einen Passkey am Arbeitsplatz-PC erstellen und ihn später am heimischen Notebook nutzen, ohne alles neu einzurichten.

Microsoft betont, dass Windows nur die erste Stufe ist. Edge auf anderen Plattformen soll nachziehen. Zusätzlich ist ein Windows-Plugin angekündigt, mit dem sich die in Edge gespeicherten Passkeys auch in anderen Programmen oder Browsern unter Windows verwenden lassen – praktisch, wenn Sie nicht ausschließlich mit Edge surfen.

Für Unternehmen bedeutet das: ein konsistenterer Anmeldeweg, weniger Passwort-Tickets, aber weiterhin zentrale Kontrolle über die Edge-Synchronisation.

Voraussetzungen und Einrichtung

Damit die neue Funktion greift, brauchen Sie zunächst ein aktuelles Windows-System und eine moderne Edge-Version. Melden Sie sich dort mit Ihrem Microsoft-Konto an und prüfen Sie in den Edge-Einstellungen unter Profil → Synchronisieren, ob die Synchronisation aktiviert ist. Dort legen Sie fest, welche Daten synchronisiert werden dürfen – künftig gehört dazu auch der Passkey-Bestand. Auf jedem weiteren Windows-Gerät erfolgt das genauso. Die eigentliche Anmeldung bei einem Dienst funktioniert dann wie gewohnt: Unterstützt die Website Passkeys, schlägt Edge Ihnen den passenden Schlüssel vor, und Sie bestätigen per Windows Hello oder PIN.

Wichtig: Weil die Passkeys über Ihr Konto laufen, sollten Sie dieses Konto selbst gut absichern – etwa mit dem Microsoft Authenticator oder einer zweiten Anmeldemethode. So verhindern Sie, dass jemand unbefugt Ihre synchronisierten Zugangsdaten nutzt.

Warum das wichtig ist

Passwörter sind bequem – bis sie zu lang, zu oft wiederverwendet oder durch Phishing gestohlen werden. Passkeys umgehen genau diese Schwachstellen. Sie können nicht einfach weitergegeben oder erraten werden, weil jeder Schlüssel nur für genau einen Dienst gilt und an Ihre Geräte-Entsperrung gekoppelt ist. Durch die neue Synchronisierung in Edge entfällt zudem das frühere Dilemma „sicher, aber nur auf einem Gerät“. Microsoft bringt hier den Komfort, den viele von Passwort-Managern kennen, in die Welt der passwortlosen Anmeldung. Für Sie heißt das: weniger Merkarbeit, weniger Tippfehler, schnelleres Einloggen.

Für Unternehmen heißt es: geringere Angriffsfläche, weil gestohlene Passwörter keine Rolle mehr spielen. Und weil die Synchronisation über das Microsoft-Konto läuft, fügt sich das sauber in bestehende Windows-Umgebungen ein.

Ausblick: Wohin sich Passkeys mit Edge entwickeln

Der Schritt zeigt, dass Microsoft Passkeys nicht als Experiment sieht, sondern als Standard, der sich breit durchsetzen soll. Parallel arbeitet der Konzern daran, Passkeys auch für Geschäfts- und Entra-ID-Konten (ehemals Azure AD) breiter nutzbar zu machen. Damit können Unternehmen später noch genauer steuern, wann synchronisierte und wann strikt gerätegebundene Passkeys erlaubt sind – ein wichtiger Punkt für regulierte Branchen. Gleichzeitig wächst die Zahl der Websites und Dienste, die Passkeys akzeptieren. Je mehr Browser und Plattformen das bequem synchronisieren, desto eher werden Anbieter nachziehen.

Daniel Rottländer

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