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Piggybacking – was Sie darüber wissen sollten

Piggybacking – eine unterschätzte Gefahr für Ihre Netzwerksicherheit

Netzwerksicherheit ist eine der größten Herausforderungen unserer digitalen Zeit. Verständlich, denn nahezu jedes Gerät ist mit dem Internet verbunden. Eine oft übersehene, aber ernstzunehmende Bedrohung ist das sogenannte Piggybacking. Dabei handelt es sich um die unbefugte Nutzung von drahtlosen Netzwerken, die nicht nur die Leistung, sondern auch die Sicherheit Ihres Netzwerks gefährden kann. Was genau Piggybacking ist, wie es funktioniert und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um sich zu schützen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Was ist Piggybacking?

Piggybacking beschreibt den Zugriff auf ein WLAN-Netzwerk ohne die Zustimmung des Netzwerkadministrators. Besonders häufig tritt dies auf, wenn ein Netzwerk nicht ausreichend gesichert ist. Beispielsweise können sich Personen, die sich in der Reichweite eines ungeschützten Routers befinden, einfach verbinden.

Ein typisches Beispiel ist das WLAN eines Cafés, das nicht nur von den Gästen im Inneren, sondern auch von Personen außerhalb des Lokals genutzt werden kann. Diese Form des unbefugten Zugriffs kann nicht nur die Internetgeschwindigkeit für legitime Nutzer beeinträchtigen, sondern auch ein Sicherheitsrisiko darstellen. Piggybacking unterscheidet sich damit klar von Tailgating, einem physischen Vorgang, bei dem sich Unbefugte Zugang zu geschützten Bereichen verschaffen.

So ist die Funktionsweise

Damit Piggybacking funktioniert, muss der Angreifer sich in der Nähe des Routers befinden. Sobald das Netzwerk in der Liste verfügbarer Verbindungen angezeigt wird, prüft der Piggybacker, ob ein Passwortschutz besteht. Ist das Netzwerk offen, erfolgt die Verbindung unmittelbar.

Falls ein Passwort benötigt wird, kann der Angreifer versuchen, es zu erraten oder auf anderem Wege zu erlangen. Gerade in öffentlichen Räumen, in denen Passwörter oft frei zugänglich sind, erleichtert dies das Piggybacking erheblich. Selbst private Netzwerke können durch schwache Passwörter oder leicht zu erratende Netzwerkschlüssel anfällig werden.

Beispiele für Piggybacking

Piggybacking tritt in verschiedenen Szenarien auf:

  • Ungeschützte Unternehmensnetzwerke: Unternehmen ohne Passwortschutz laufen Gefahr, dass Dritte ihr WLAN nutzen.
  • Öffentliche Passwörter: Wenn Passwörter sichtbar ausgehängt werden, wie in Cafés, kann ein Angreifer das Passwort notieren und später nutzen.
  • Persönliche Hotspots: Private Hotspots ohne sichere Passwörter sind ein leichtes Ziel für Piggybacker.
  • Schwach geschützte Heimrouter: Heimnetzwerke mit schwachen oder standardmäßigen Passwörtern können ebenfalls betroffen sein. Hier empfiehlt sich die Verwendung eines VPNs zur zusätzlichen Verschlüsselung.

Verschiedene Gegenmaßnahmen im Überblick

Mit einfachen, aber effektiven Schritten können Sie Ihr Netzwerk vor Piggybacking schützen:

  • Sichere Passwörter verwenden: Nutzen Sie komplexe Passwörter aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen. Ein Passwortmanager kann helfen, diese sicher zu speichern.
  • Passwörter regelmäßig ändern: Regelmäßige Updates Ihrer Passwörter erhöhen die Sicherheit.
  • Netzwerküberwachung: Kontrollieren Sie regelmäßig die verbundenen Geräte und blockieren Sie unbekannte Nutzer.
  • Gästezugang einrichten: Stellen Sie für Besucher ein separates Gastnetzwerk bereit, um Ihr Hauptnetzwerk zu schützen.

Fazit – mehr als ein harmloser Zugriff

Piggybacking mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen, kann jedoch ernsthafte Sicherheitsrisiken mit sich bringen. Indem Sie Ihr Netzwerk mit sicheren Passwörtern und einer regelmäßigen Überwachung schützen, minimieren Sie das Risiko.

Eine weitere effektive Maßnahme ist die Nutzung eines VPNs. Durch ein VPN (Virtual Private Network) werden Ihre Daten verschlüsselt übertragen, wodurch sie selbst bei unbefugtem Zugriff schwer zugänglich sind. Ein VPN erhöht nicht nur die Sicherheit Ihres Netzwerks, sondern schützt auch Ihre persönlichen Informationen vor potenziellen Angreifern. Nehmen Sie die Sicherheit Ihres WLAN-Netzwerks ernst – es lohnt sich!

Daniel Rottländer

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