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Scamming – Cyberkriminalität mit perfiden Methoden

Scamming – die wichtigsten Informationen zusammengefasst

In Zeiten des Internets erreicht Scamming – ein Sammelbegriff für verschiedene Formen des Vorschussbetrugs – eine neue Dimension: Internetbetrüger erreichen via Mail und über soziale Netzwerke immer mehr Opfer und führen diese mit perfiden Methoden hinters Licht. Die Formen von Online-Scamming sind vielfältig und reichen von dem sogenannten Romance Scamming bis zu leeren Geld- oder Erbschaftsversprechen via E-Mail. Aber was ist Scamming eigentlich genau? Wir stellen in diesem Blogbeitrag die verschiedenen Arten vor und zeigen Ihnen, wie Sie sich schützen können.

Was ist Scamming?

Der Begriff Scamming stammt vom englischen Wort für „Betrug“ oder „Schwindel“ ab und steht in enger Verbindung zum kriminologischen Fachausdruck des Vorschussbetrugs. Diese Betrugsart zeigt sich online in zahlreichen Varianten, wobei alle davon geprägt sind, dass Betrüger durch das Vorspiegeln falscher Tatsachen ihre Opfer zu einer Vorauszahlung bewegen. Sie locken mit vermeintlichen Gewinnen, Erbschaften oder hohen Renditen.

Sobald die Zahlung bei den Betrügern eingegangen ist, bricht der Kontakt meist sofort ab, und die versprochenen Leistungen werden nicht erfüllt, sodass das Geld in der Regel verloren ist. Die Kontaktaufnahme erfolgt häufig online über E-Mail und mittlerweile auch über Chatportale, Messenger-Dienste, soziale Netzwerke und Dating-Plattformen. Selbst auf Online-Marktplätzen für Immobilien, Arbeitsplätze oder Gebrauchtwagen machen sich die Betrüger zunehmend breit.

Um glaubwürdig zu wirken, errichten Betrüger komplette Netzwerke aus gefälschten Websites, Telefonnummern und Fake-Accounts, die sie wie echte Personen erscheinen lassen. Über öffentlich zugängliche Profile in sozialen Netzwerken sammeln sie Informationen, die es ihnen ermöglichen, ihre Nachrichten mit spezifischen Details über das berufliche oder private Leben ihrer Opfer anzureichern. Gelegentlich enthalten Scamming-E-Mails auch Anhänge mit Malware, die dazu dient, Daten vom Computer des Opfers auszuspionieren. Sodann kann häufig nur eine effiziente Antivirensoftware weiterhelfen.

Die Arten von Scamming im Überblick

Online-Scamming tritt in vielen verschiedenen Formen auf, doch das Ziel der Kriminellen ist stets ähnlich: Sie versuchen, die Opfer dazu zu bringen, ihr Erspartes im Voraus zu zahlen. Dabei locken sie mit vermeintlich großen Chancen wie der großen Liebe, einem unerwarteten Vermögen, einer extrem günstigen Wohnung oder dem idealen Job. Typischerweise fordern sie, dass die Opfer im Voraus Zahlungen leisten, etwa für Kautionen oder ein vermeintliches Flugticket, um ein erstes Treffen zu ermöglichen.

Business Partnership Fraud

Bei sogenannten Business Partnership Scams oder Business Partnership Frauds handelt es sich um Betrugsformen, die speziell Unternehmen ins Visier nehmen. Betrüger geben sich als Interessenten an einer scheinbar beidseitig vorteilhaften Geschäftsbeziehung aus, die entweder nie realisiert wird oder sich nach der Vertragsunterzeichnung als nachteilig für das betroffene Unternehmen erweist.

Besonders betroffen sind oft kleinere, regional tätige Unternehmen, die keine eigene Rechtsabteilung oder fest angestellten Juristen haben und ihre Geschäftsentscheidungen nicht regelmäßig mit einem Anwalt abstimmen. Beim Business Partnership Scamming zielen die Betrüger primär auf schnelle finanzielle Gewinne ab. Häufig wird die geplante Zusammenarbeit nach ersten Anzahlungen gar nicht erst aufgenommen. Die vermeintlichen Geschäftspartner entpuppen sich oft als bloße Scheinfirmen.

Romance Scamming

Romance Scamming oder Love Scamming ist eine besonders hinterlistige Form des Betrugs, bei der Täter vorgeben, an einer Liebesbeziehung interessiert zu sein. Diese Scammer kontaktieren ihre Opfer häufig über Online-Dating-Plattformen oder Apps wie Tinder. Sie senden regelmäßig Nachrichten und sprechen oft von einem persönlichen Treffen.

Ziel der Scammer ist es, eine emotionale Abhängigkeit zu erzeugen. Sie behaupten dann, kurz vor einem geplanten Treffen in einer Notlage zu sein – ihr Konto sei gesperrt, sie seien im Ausland gestrandet oder ihre Dokumente gestohlen worden. Aufgrund der emotionalen Bindung, die bis dahin entstanden ist, fühlen sich die Opfer oft verpflichtet zu helfen. Sobald das Geld überwiesen ist, ist es in der Regel unwiederbringlich verloren.

Immobilienbetrug & Holiday Scamming

Bei Immobilienbetrug täuschen Scammer auf Immobilienportalen vor, eine besonders attraktive Wohnung zu erstaunlich günstigen Bedingungen anzubieten. Sie behaupten oft, die Wohnung geerbt oder selbst bewohnt zu haben und aufgrund einer unerwarteten Auslandsreise verkaufen zu müssen. Interessenten für diese gefälschten Wohnungsangebote werden dazu aufgefordert, eine Kaution oder die erste Monatsmiete im Voraus zu entrichten. Es ist jedoch ratsam, keinerlei Zahlungen zu leisten, bevor man die Wohnung tatsächlich besichtigt und einen Mietvertrag unterzeichnet hat.

Ein neuer Trend beim Immobilienbetrug ist das Holiday Scamming. Hierbei wird auf Plattformen für Ferienunterkünfte eine Immobilie als Ferienhaus oder -wohnung angeboten, die in vielen Fällen gar nicht existiert oder nicht dem Inserenten gehört.

Scamming mit falschem Geldversprechen

Der älteste bekannte Scammingversuch ist die sogenannte Nigeria Connection. In Phishing-E-Mails gaben sich Scammer dabei als reiche und zumeist adelige Nigerianer oder deren Anwälte aus und versprachen das große Geld. Dieses stände dem Opfer durch Erbschaft nach dem Tod unbekannter Familienangehöriger oder durch Hinterlassenschaft eines alten Familienfreundes zu.

Bevor das Geld jedoch überwiesen werden könnte, benötige man eine Zahlung, um die Notar- und Bearbeitungskosten decken zu können. Natürlich haben Opfer, die das Geld überwiesen haben, nie etwas zurückbekommen. Aufgrund der Abstrusität dieser Scamming-Methode hat die Nigeria Connection bis heute bereits unzähligen Stoff für mediale Adaptionen geliefert.

Diese Ur-Form des Scamming ist in den heutigen Scamming-Methoden, die etwas ausgeklügelter sind, kaum noch zu erkennen. Zwar gibt es immer noch Betrugsversuche, die diese Form von Scamming verfolgen, sie ist jedoch zugunsten von noch perfideren und individuellen Scamming-Methoden zurückgetreten.

Job Scamming

Bei betrügerischen Jobangeboten verfassen Betrüger Stellenanzeigen, die unglaublich attraktiv erscheinen. Dieses Phänomen, bekannt als Job Scamming, verbreitet sich häufig über verschiedene Job-Apps. Betrüger versenden zudem gezielt Angebote an Personen, die auf Plattformen wie LinkedIn ein passendes Profil aufweisen, oder sie senden direkt eine täuschend echte E-Mail, die scheinbar vom Arbeitsamt stammt. Mittels gezielter Spear-Phishing-Mails motivieren sie ihre Opfer, finanzielle Investitionen in den nicht existierenden Job zu tätigen.

Häufig wird den Betroffenen der Job ungewöhnlich schnell zugesagt, meist ohne ein persönliches Bewerbungsgespräch. Es wird betont, dass das Online-Profil der Person perfekt zur Stelle passt. Gleichzeitig fordern die Betrüger jedoch Zahlungen für vermeintliche Einarbeitungskurse oder Workshops. Eine andere Masche ist die Berechnung einer Gebühr für eine angebliche Probezeit, die nie stattfindet. Dass man betrogen wurde, realisiert man oft erst, nachdem das Geld überwiesen wurde.

So können Sie sich schützen

Scamming stellt sowohl für Privatpersonen als auch für Kleinunternehmen eine ernsthafte Bedrohung dar. Scammer geben sich oft als attraktive, physisch oder wirtschaftlich interessante Personen oder Gruppen aus, um ihre Opfer zu täuschen. Es ist wichtig, dass Sie sorgfältig überprüfen, wer Sie kontaktiert. Suchen Sie Informationen zum Namen, zur E-Mail-Adresse oder zur angegebenen Firmenadresse im Internet. Überweisen Sie niemals Geld an jemanden, den Sie nicht persönlich gut kennen, besonders ohne Käuferschutz oder eine andere Form der Verifizierung.

Zum Schutz vor Scammern und Hackern ist es zudem essentiell, Ihre Geräte umfassend zu sichern. Dies gilt für das Netzwerk Ihres Unternehmens mit allen verbundenen Geräten wie Firmenhandys und -laptops, aber auch für Ihre privaten Computer, Notebooks und Smartphones. Stellen Sie sicher, dass all diese Geräte durchgängig mit effektiven Sicherheitsmaßnahmen, wie einem Antivirenschutz, geschützt sind.

Daniel Rottländer

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