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Silica – eine Glasspeichertechnologie mit Zukunft

Speichertechnologie – Microsoft arbeitet an Glasspeichern namens Silica

Mit einer faszinierenden Verbindung von historischem Wissen und moderner Technik strebt Microsoft in Kooperation mit Elire danach, eine fast vergessene Glas-Speichertechnik aus dem 19. Jahrhundert wiederzubeleben. Bereits vor Jahrhunderten wurden fotografische Negative auf Glasscheiben konserviert. Nun soll mit dem Projekt Silica diese Methode revolutioniert und für eine dauerhafte, umweltfreundliche und kosteneffiziente Datenarchivierung genutzt werden.

Erfahren Sie mehr über Silica und die Vorteile dieser neuen Technologie in diesem Blogbeitrag.

Warum an einer neuen Speichertechnologie gearbeitet wird

Magnetische Speichermedien, wie Festplatten oder Magnetbänder, haben in den letzten Jahren einen festen Platz im Markt eingenommen und sind weit verbreitet. Dennoch bringen sie einige bedeutende Nachteile mit sich. Einer der gravierendsten Schwachpunkte magnetischer Speichermedien ist ihre begrenzte Lebensdauer. Daten, die auf diesen Medien gespeichert sind, können mit der Zeit an Zuverlässigkeit verlieren, was dazu führt, dass regelmäßige Sicherheitskopien erstellt werden müssen. Dies hat nicht nur den Nachteil, dass die Datenverlustgefahr steigt, sondern führt auch zu einem erhöhten Energieverbrauch und steigenden Betriebskosten. Über die Zeit summiert sich dieser zusätzliche Aufwand und belastet sowohl die Umwelt als auch die Budgets von Unternehmen.

Im Gegensatz dazu bietet die Speicherung auf Glasplatten aus Siliziumdioxid, ein zukunftsweisendes Medium, erhebliche Vorteile. Diese Platten sind unglaublich widerstandsfähig gegenüber extremen Bedingungen, sei es starke Temperaturschwankungen oder elektromagnetische Impulse. Daher bietet sich hier ein Datenspeicher, der nicht nur robuster, sondern auch umweltschonender ist. Die Glasspeichertechnologie ist auch raumsparender, was bedeutet, dass in gleichen physischen Räumen mehr Daten gespeichert werden können als mit magnetischen Medien. Hinzu kommt, dass die Speichereinheiten kosteneffizient sind, was den gesamten Betrieb günstiger macht.

Ein anfänglicher Kritikpunkt bei dieser Technologie war die Effizienz der Laserbeschreibtechnik. Doch durch stetige Forschung und Weiterentwicklung konnten Wissenschaftler diese Hürde überwinden. Mittlerweile ist es möglich, mehrere Terabyte Daten auf eine einzelne Glasplatte zu übertragen, wodurch diese Technologie nicht nur in Sachen Langlebigkeit, sondern auch in Sachen Speicherkapazität punktet. Das Projekt Silica erscheint daher sehr vielversprechend.

Die Vorgehensweise zusammengefasst

Die Datenspeicherung im Glas erfolgt in einem spezifizierten Vier-Phasen-Prozess. Zunächst werden die Daten mit einem Hochgeschwindigkeitslaser im Bereich von Femtosekunden ins Glas eingeschrieben. Nach diesem Schreibvorgang werden sie mittels eines computergesteuerten Mikroskops ausgelesen und dekodiert, wofür die Azure-KI von Microsoft zum Einsatz kommt. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, wird das Speichermedium einer speziellen Bibliothek hinzugefügt. Ein bemerkenswertes Merkmal dieser Bibliothek ist ihre passive Natur, das heißt keine Speichereinheit benötigt eine Stromversorgung.

Ein herausfordernder Aspekt dieses Systems sind die Roboter, die die Bibliothek bedienen. Sie laden sich selbstständig im Ruhezustand im Labor auf und werden aktiv, sobald Datenanfragen eintreffen. Ein Nachteil der Technologie ist allerdings, dass die Datenträger nur einmal beschrieben werden können. Das bedeutet, einmal im Glas gespeicherte Daten sind permanent und können nicht modifiziert werden.

Silica steckt noch in den Kinderschuhen

Silica steht derzeit noch am Anfang seiner Entwicklung als Cloud-Archivspeicher. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass noch drei bis vier Entwicklungsphasen nötig sind, bis die Technologie marktreif ist. Erste vielversprechende Tests laufen aber bereits. So arbeitet das auf Nachhaltigkeit spezialisierte Unternehmen Elire zusammen mit Forschern von Microsoft an einem weltweiten Musikarchiv. Geplant ist ein Musikarchiv im norwegischen Spitzbergen mit dem Ziel, alle von Menschen komponierte Musik zu sammeln und zu speichern.

Langfristig will Elire diese Sammlung kontinuierlich ausbauen. Es sollen weltweit zugängliche Orte geschaffen werden, an denen die Öffentlichkeit eingeladen ist, mit diesem umfassenden und ständig wachsenden Musikarchiv in Kontakt zu treten. Für ein solches Vorhaben gilt das widerstandsfähige Speichermedium Glas als ideal.

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Daniel Rottländer

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