Unreal Engine – was die Spiele-Engine auszeichnet

Die Unreal Engine ist eine der weltweit am häufigsten verwendeten Spiele-Engines. Etwa 25% aller veröffentlichten Spiele basieren auf einer Version dieser Engine. Dies liegt vor allem daran, dass Epic Games, der Entwickler der Unreal Engine, diese zu einem relativ niedrigen Preis an viele Spieleentwickler lizenziert. Die Kombination von Windows 10 oder Windows 11 mit dieser weit verbreiteten Spiele-Engine macht die Leistungsfähigkeit eines PCs besonders deutlich.

Doch seit wann gibt es die Unreal Engine und was leistet die aktuelle Version im Vergleich zu den Vorgängern? Diesen und weiteren Fragen gehen wir in diesem Blogbeitrag auf den Grund.

Was ist die Unreal Engine?

Bei der Unreal Engine handelt es sich um eine von Epic Games entwickelte Grafik- und Spiele-Engine, die erstmals 1998 für die Unreal-Spieleserie vorgestellt wurde. Seitdem wurde sie in zahlreichen Computerspielen verwendet. Mittlerweile wird sie auch in anderen Bereichen wie Film und Fernsehen eingesetzt. Ihre Vielseitigkeit zeigt sich in der Unterstützung verschiedener Plattformen, darunter Desktop-Computer, mobile Geräte, Konsolen und Virtual-Reality-Systeme.

Die Unreal Engine besteht aus der Grafik-Engine, der Skriptsprache UnrealScript und zusätzlichen Tools wie dem Level-Editor UnrealEd. Sie ist modular aufgebaut, das heißt Epic Games aktualisiert regelmäßig Teile der Engine, behält aber die Grundstruktur bei. Statt klassischer Versionsnummern verwendet die Engine nummerierte Builds, die bestimmte Funktionen enthalten oder ausschließen. Die von Epic Games veröffentlichten Framework-Versionen werden immer als Unreal Engine N bezeichnet, wobei das „N“ für die jeweilige Generation oder Version der Engine steht.

Welche Spiele wurden mit der Unreal Engine umgesetzt?

Da die Grafik- und Spiele-Engine auf eine lange Geschichte von rund 25 Jahren zurückblickt, reihen sich mittlerweile einige Titel in die Liste der Spiele ein, die mit der Unreal Engine umgesetzt wurden. Aus diesem Grund werden an dieser Stelle nur einige markante Spiele genannt, die dem einen oder anderen Spieler im Gedächtnis geblieben sein dürften.

Die Unreal Engine 1 war nicht nur für die Spiele “Unreal” und “Unreal Tournament” entscheidend, sondern spielte auch bei der Entwicklung von Titeln wie “Deus Ex” und “Tactical Ops: Assault on Terror” eine wichtige Rolle. Die nachfolgende Unreal Engine 2 zielte auf die High-End-PCs der Jahre 2002 bis 2003 sowie auf Konsolen wie Xbox, PlayStation 2 und Nintendo GameCube ab. Spiele wie “Unreal Tournament 2003”, “Tom Clancy’s Splinter Cell” und “Postal 2” wurden auf Basis dieser Engine-Version entwickelt. Auf der Unreal Engine 2.5 basierten Titel wie “Brothers in Arms: Road to Hill 30”, “Star Wars: Republic Commando”, “Pariah” und “BioShock”.

Der dritten Generation waren Games wie “Unreal Tournament 3”, “Mass Effect”, “Der Herr der Ringe: Die Eroberung”, “Gears of War 3”, “Thief” und “Life Is Strange” zu verdanken. 2014 kam die Unreal Engine 4 auf den Markt, welche in sämtlichen Bereichen der Grafikberechnung eine gesteigerte Realitätsnähe und verbesserte visuelle Qualität bot. Zu den Spielen, die von dieser Engine-Version Gebrauch machten, gehörten “Borderlands 3”, “We Happy Few”, “Tropico 6”, “Hellblade: Senua’s Sacrifice”, “Fortnite”, “Gears of War 4” und “Vampyr”.

Im April 2022 erfolgte die offizielle Veröffentlichung der Unreal Engine 5. Aktuell baut unter anderem “Fortnite” auf den Features der neusten Grafik- und Spiele-Engine auf. Viele Titel befinden sich noch in der Entwicklung und sollen in 2024 veröffentlicht werden.

Unreal Engine 5 – die Features der neusten Generation

Die Unreal Engine 5 wird auf ihrer offiziellen Webseite als die fortschrittlichste Engine für die Erstellung von 3D-Inhalten beschrieben. Zwei Schlüsseltechnologien, Nanite und Lumen, ermöglichen besonders detaillierte Inhalte.

Nanite ist ein virtuelles Polygon-System, das es Entwicklern erlaubt, hochauflösende 3D-Modelle in Echtzeit zu verarbeiten, ohne die Leistung zu beeinträchtigen. Texturen mit noch höherer Auflösung können nun genutzt werden, was besonders bei natürlichen Oberflächen wie Gestein, Wasser oder Haut Vorteile bietet. Ein praktisches Anwendungsbeispiel sind die sogenannten “MetaHumans”, computergenerierte 3D-Modelle, die dem menschlichen Erscheinungsbild nachempfunden sind und beeindruckend realistische Details, von Hauttexturen bis zu feinsten Haaren, aufweisen.

Lumen hingegen ist ein globales Beleuchtungssystem, das es Entwicklern ermöglicht, realistische Umgebungen und Beleuchtungseffekte in Echtzeit zu kreieren. Dies führt zu komplexen Lichtsimulationen und Reflexionen, die über das hinausgehen, was herkömmliches Raytracing leisten kann.

Zusätzlich verfügt die Unreal Engine 5 über das Virtual Shadow Mapping für höher aufgelöste und konsistenter wirkende Schatten mit weicheren Übergängen, ohne dass die Performance stark beeinträchtigt wird.

Mit dem World Partition Tool können Entwickler größere Karten und Umgebungen ohne versteckte Sub-Level oder Ladezeiten schaffen, was nahtlose Übergänge zwischen verschiedenen Spielabschnitten ermöglicht. Die Spielwelt wird in ein Gitter unterteilt, und die Engine lädt nur die gerade benötigten Aspekte, was die Performance bei umfangreichen Umgebungen verbessert.

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