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Windows 11 – diese Neuerungen stehen bevor

by Daniel Rottländer
Dev Home lebt weiter – direkt in Windows integriert

Frischer Wind für Windows 11 – das kommt als Nächstes

Microsoft ruht sich nicht auf dem bisherigen Funktionsumfang von Windows 11 aus. Hinter den Kulissen bereitet das Unternehmen eine Reihe von Änderungen vor, die vor allem die Systemeinstellungen betreffen. Ein neuer Abschnitt mit dem Namen „Erweitert“ ersetzt demnächst das bisherige Entwicklermenü und öffnet damit bisher versteckte Optionen für ein breiteres Publikum. Welche Neuerungen Sie konkret erwarten können und wie Sie davon profitieren, erfahren Sie in diesem Beitrag. Mitunter Dev Home lebt auch nach Mai 2025 in einer besonderen Form weiter.

Vom Entwickler-Menü zum vielseitigen »Erweitert«-Bereich

Mit der anstehenden Umbenennung des Bereichs „Für Entwickler“ in „Erweitert“ verfolgt Microsoft ein klares Ziel: Sie sollen künftig schneller finden, was bislang nur erfahrene Programmierer entdeckten. Der neue Name spricht geübte Administratoren ebenso an wie interessierte Heimanwender, weil er nicht mehr den Eindruck erweckt, man brauche spezielle Fachkenntnisse.

Passend dazu sortiert Microsoft die Optionen neu. Einstellungen für den Datei-Explorer, die früher hinter einem ausklappbaren Untermenü versteckt waren, erscheinen jetzt in einer eigenständigen Rubrik. Auch Schalter für virtuelle Desktops oder die Windows-Sandbox rücken nach vorn. Dadurch sparen Sie Klicks, wenn Sie experimentelle Funktionen testen oder Ihr System präzise anpassen möchten. Kurze Beschreibungen erläutern jeden Schalter, sodass Sie sofort verstehen, welche Auswirkungen eine Aktivierung hat. Sollten Sie einen Punkt versehentlich einschalten, führt eine gut sichtbare Rückgängig-Schaltfläche Sie ohne Umwege zum vorherigen Zustand; das Ausprobieren gewinnt so an Sicherheit.

Dev Home lebt weiter – direkt in Windows integriert

Parallel zur Umgestaltung verabschiedet Microsoft im Mai 2025 die eigenständige App Dev Home. Damit verschwindet jedoch nicht deren Funktionsumfang. Ausgewählte Module zieht das Entwicklungsteam direkt in den neuen Bereich „Erweitert“ um. Sie können somit weiterhin vorkonfigurierte Arbeitsbereiche anlegen, Abläufe überwachen oder Git-Repositories schneller klonen, ohne eine zusätzliche Anwendung zu öffnen. Besonders praktisch ist die nahtlose Verknüpfung mit dem Datei-Explorer: Ein eigener Abschnitt zeigt Projektverzeichnisse an und blendet Statusinformationen wie offene Pull-Requests oder letzte Commits ein. Wer bisher Dev Home nur wegen der System-Widgets startete, findet vergleichbare Dashboards jetzt im Widgets-Panel von Windows 11 wieder.

Microsoft reduziert damit Pflegeaufwand und Doppelstrukturen, während Sie als Anwender weniger Installationspakete verwalten müssen. Die Migration geschieht automatisch; vorhandene Dev-Home-Profile werden beim ersten Start von Build 26404 importiert, sodass Ihre individuellen Einstellungen erhalten bleiben.

Lange Dateipfade und mehr Kontrolle: Technische Details im Überblick

Eine der auffälligsten neuen Optionen betrifft die Unterstützung für Dateipfade, die länger als 260 Zeichen sind. Aktivieren Sie den entsprechenden Schalter, fällt die historische Begrenzung weg, die noch aus der MS-DOS-Ära stammt. Das erleichtert die Arbeit mit komplexen Quellcode-Bäumen oder tief verschachtelten Fotoarchiven erheblich.

Ebenfalls neu sortiert erscheint die Konfiguration von Remote Desktop. Sie schalten den Dienst nun direkt im gleichen Fenster ein und wählen sofort, ob eingehende Verbindungen authentifiziert oder temporär zugelassen werden sollen. Im Datei-Explorer steht zusätzlich die Quellcode-Verfolgung bereit. Wenn Sie den Explorer für Git-Repositories öffnen, markiert Windows Änderungszustände farblich und blendet Symbolleisten für häufige Befehle ein. Alle Funktionen lassen sich einzeln zurücksetzen, falls Sie nur bestimmte Werkzeuge testen möchten. Dadurch behalten Sie stets die Kontrolle, ohne das System dauerhaft zu verändern.

Verfügbarkeit und Ausblick

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags ist die neue „Erweitert“-Seite noch nicht allgemein verfügbar. Sie finden sie derzeit im Windows Server-Preview-Build 26404 sowie in den Insider-Builds des Dev- und Beta-Kanals für Windows 11.

Die geplanten Veränderungen zeigen, dass Microsoft Windows 11 weiter öffnet und zugleich konsolidiert. Durch die Umbenennung in „Erweitert“ verliert der bisherige Entwicklerbereich sein Nischenimage, ohne dass erfahrene Nutzer auf liebgewonnene Optionen verzichten müssen. Im Gegenteil: Weil Funktionen aus Dev Home direkt im System landen, entfällt künftig ein zusätzlicher Installationsschritt. Lange Dateipfade, Sandbox-Schalter und Git-Status im Explorer sind konkrete Verbesserungen, die Sie im Alltag spüren werden. Der Fokus auf übersichtliche Gruppen und klare Beschreibungen senkt das Risiko, versehentlich kritische Optionen zu aktivieren.

Gleichzeitig stärkt Microsoft das Insider-Programm als Testfeld, bevor neue Elemente in die breite Auslieferung gehen. Sie profitieren von stabileren Releases und können selbst entscheiden, wie früh Sie den Fortschritt begleiten möchten. Wer schon jetzt experimentiert, liefert Feedback, das wiederum in die Feinabstimmung der finalen Version einfließt und so das Produkt für alle Beteiligten verbessert.

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