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Unternehmen können die auf der Windows Server 2022-Plattform basierenden Remotedesktopdienste (Remote Desktop Services, RDS) nutzen, um virtuelle Desktops für ihre Benutzer zu erstellen oder Anwendungen, die das System bereitstellt, über das Netzwerk zu streamen.
Vor der Implementierung von RDS auf einem Windows Server 2022 ist zu beachten, dass neben den Client-Zugriffslizenzen (CALs), die für den Zugriff auf den Server erforderlich sind, zusätzliche RDS-CALs für die Benutzer benötigt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen CALs wird die Einbindung von RDS-CALs über einen Lizenzserver geprüft. Sind nicht genügend RDS-CALs registriert, kann der Server die Anmeldung des Benutzers ablehnen.
In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen praktische Tipps zu den Remotedesktopdiensten und hilfreiche Informationen, was bei der Lizenzierung zu beachten ist.
Die Remotedesktopdienste verfügen über einen speziellen Einrichtungsassistenten innerhalb des Server-Managers und werden nach ihrer Installation über einen eigenen Bereich des gleichen Managers gesteuert. Sie können den Server-Manager öffnen und neue Rollen hinzufügen, wobei die Installation der Remotedesktop-Dienste als eigenständige Option zur Verfügung steht. Hier können alle erforderlichen Serverdienste entweder auf verschiedenen Servern verteilt oder, im Falle des „Schnellstarts“, auf einem einzigen Server zentralisiert werden. Letzteres wird jedoch nur für sehr kleine Systemumgebungen empfohlen.
Um die Serverrollen auf mehrere Server zu verteilen, müssen diese zunächst über die Option „Verwalten/Server hinzufügen“ in den lokalen Server-Manager integriert werden. Erst danach sind diese Server im Assistenten für das Hinzufügen verfügbar. Die Einrichtung selbst erfolgt auch über den Installationsassistenten für die Serverrolle. Wichtig hierbei ist der Remotedesktop-Verbindungsbroker, da er für die Herstellung und Verteilung der Verbindungen der Benutzer zu den einzelnen Remotedesktop-Sitzungshosts verantwortlich ist. Diese sind die Server, zu denen die Benutzer letztendlich eine Verbindung herstellen.
Im Assistenten werden auch die anderen Rollen ausgewählt. Nachdem der Connection Broker ausgewählt wurde, folgt die Auswahl des Servers, auf dem der Web Service für die Umgebung zur Verfügung gestellt wird. Benutzer können sich dann per Webbrowser mit der Umgebung verbinden und gewünschte Anwendungen oder Desktops direkt aus einer Liste starten.
Nach der Auswahl aller Server wird die Installation mit der Option „Bereitstellen“ abgeschlossen. Der Assistent installiert dann automatisch die entsprechenden Serverdienste auf den ausgewählten Servern und integriert diese in den Server-Manager.
Nach der Einrichtung der Serverdienste auf den beteiligten Servern ist die Erstellung einer Sitzungssammlung (Session Collection) erforderlich. In dieser Sammlung werden schließlich die Anwendungen oder Desktops definiert, die bestimmten Benutzergruppen zur Verfügung stehen, wenn sich deren Mitglieder über den Webzugriff oder über Verknüpfungen im Startmenü anmelden.
Die Verwaltung dieser Funktionen erfolgt über den Bereich “Terminaldienste” im Server Manager. Durch die Auswahl von “Aufgaben -> Sitzungssammlung erstellen” wird die Sammlung konfiguriert. Dabei werden auch die Server, die in dieser Umgebung zur Verfügung stehen, und die Benutzergruppen, die die Berechtigung erhalten sollen, sich mit diesen Servern zu verbinden, ausgewählt. Die Gruppen werden dem Active Directory entnommen.
Der Anwender kann sich entweder über den RDP-Desktop am Server anmelden oder direkt auf einzelne Anwendungen zugreifen. Diese Anwendungen verhalten sich dann auf dem lokalen Rechner des Benutzers wie lokal installierte Software. RemoteApps sind Anwendungen auf der Basis von Sammlungen. Aus diesem Grund ist der erste Schritt nach dem Einrichten der Serverumgebung das Erstellen der Sammlung. Anschließend können im Server-Manager unter „Remotedesktopdienste“, „Sammlungen“ und „Aufgaben“ in der jeweiligen Sammlung über „RemoteApp-Programme -> RemoteApp-Programme veröffentlichen“ und „Durchsuchen“ Anwendungen ausgewählt werden, die auf den Servern installiert sind.
Sie müssen jedoch sicherstellen, dass diese Anwendungen korrekt lizenziert sind und in Sitzungen funktionieren. Sobald die Anwendungen erstellt wurden, sind sie über die Webdienste des Servers unter der URL https://<Servername>/rdweb zugänglich. Hier können jederzeit weitere Anwendungen bereitgestellt werden, die dann ebenfalls automatisch über die Webdienste verfügbar sind. Sobald sich Benutzer einloggen, ist dies im Server-Manager unter „Verbindungen“ bei jeder Sammlung ersichtlich.
Wie zuvor erwähnt, müssen in RDS-Umgebungen entsprechende RDS-CALs (Client-Zugriffslizenzen) im Lizenzserver registriert sein, da der Server sonst nach Ablauf der Testphase die Verbindungen der Benutzer ablehnt. Bei der Installation eines Lizenzservers werden temporäre Lizenzen für die Benutzer für 120 Tage bereitgestellt. Danach müssen gültige Lizenzen auf dem Server vorhanden sein. Die Anzahl der Lizenzen auf dem Server muss der Anzahl der Benutzer entsprechen, die sich gleichzeitig mit dem Server verbinden. Wenn die Lizenzen erschöpft sind, können sich keine neuen Benutzer verbinden.
Die Einrichtung erfolgt im Server-Manager unter „Remotedesktopdienste -> Übersicht -> Remotedesktoplizenzierung“. Mit Hilfe des Assistenten wird der geeignete Server ausgewählt, auf dem der Dienst installiert werden soll. Nachdem der Serverdienst installiert ist, erfolgt eine Anpassung der jeweiligen Sammlungen im Bereich “Remotedesktopdienste -> Übersicht”. In der „Bereitstellungsübersicht -> Aufgaben -> Bereitstellungseigenschaften bearbeiten“ wird festgelegt, wie die Lizenzierung durchgeführt werden soll. Mit „Anwenden“ führt der Assistent die Einrichtung durch.
Anschließend erfolgt die Lizenzkonfiguration auf dem entsprechenden Server mit dem Remotedesktoplizenzierungs-Manager (licmgr). Zunächst wird der Server über das Kontextmenü aktiviert. Anschließend erfolgt die Eingabe der Lizenznummern. Vorher sollte die Konfiguration des Servers über das Kontextmenü überprüft und der Server zur Gruppe der Lizenzserver im Active Directory hinzugefügt werden.
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